Whiskey-Know-How

Was ist der Unterschied zwischen Whisky und Whiskey?

April 8, 2021
Unterschied zwischen Whisky und Whiskey

Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Bevor wir uns die Antwort detaillierter anschauen, lässt sich grundsätzlich sagen: 

Die Iren sind Ende des 18. Jahrhunderts vermehrt zur Schreibweise mit e (Whiskey) übergegangen, um sich stärker vom schottischen „Whisky“ (ohne e) abzugrenzen. In den USA hat man hauptsächlich die irische Schreibart mit e übernommen, aufgrund des hohen irischen Bevölkerungsanteils. Kanada, Australien, Indien, Japan und Deutschland orientieren sich an Schottland und schreiben „Whisky“ ohne e.

Doch schauen wir uns das Ganze einmal genauer an.

Whisky vs Whiskey – Die Hintergründe

Im 19. Jahrhundert wurden beide Schreibweisen sowohl in Irland als auch in Schottland verwendet. Mit dem „e“ wurde um sich geworfen, als gäbe es kein Morgen.

Zwei Beispiele:

In dem im Jahre 1879 von den größten irischen Whiskeyproduzenten herausgebrachten Buch „Truths about Whisky“ wird durchgehend die Schreibweise ohne e verwendet. 

Wenigstens waren die Schotten einheitlicher, richtig? Nicht ganz. In einer königlichen Kommissionssitzung 1908 zum Thema „Enquiry into whiskey and other potable spirits“ wird konsequent die Schreibweise mit e verwendet. 

Zu dieser Zeit beherrschte irischer Whiskey den Markt. Whiskey aus Dublin war sogar so begehrt, dass Händler dafür einen 25% höheren Preis verlangen konnten.

Durch das Aufkommen der Coffey Still, die den Schotten eine kontinuierliche und kostengünstige Destillation ermöglichte, wurde schottischer Whisky zu einer immer ernster zu nehmenden Konkurrenz. Die Iren destillierten ihre Maische portionsweise in kupfernen Brennblasen. Dieses Verfahren war wirtschaftlich teurer, doch blieben mehr Geschmacks- und Aromastoffe dabei erhalten, weswegen sich die irischen Destillerien weigerten die Coffey Still einzuführen. Einige gingen sogar so weit und forderten das Verbot Produkte aus Coffey Stills als Whisk(e)y bezeichnen zu dürfen. 

Irische Brennereien begannen in den 1870er Jahren häufiger die Schreibweise mit e zu benutzen, um sich stärker vom Markt flutenden schottischen Whisky abzugrenzen. Eine historische Marketingaktion also.

Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden beide Schreibweisen standardisiert. Die Schotten verabschiedeten sich vom e, während die Iren es behielten.

Wie wird Whisk(e)y außerhalb von Irland und Schottland geschrieben?

In den USA hat sich ebenfalls die Schreibweise mit e durchgesetzt. Die gängigste Meinung ist, dass die großen Migrationswellen aus Irland dafür verantwortlich waren. Doch es gibt ein Paar Destillerien, die ihren Whisky ohne e schreiben. Eine davon ist Maker’s Mark, die bis heute von der Gründerfamilie Samuels geführt wird, auch wenn die Brennerei inzwischen Teil des Beam-Imperiums ist. Die Familie Samuels ehrt ihre schottischen Vorfahren, indem sie ihre Schreibweise verwendet. 

In Japan schreibt man „Whisky“, da der Vater des japanischen Whiskys, Masataka Taketsuru, während seines Chemiestudiums in Schottland an einigen Brennereien Praktika absolvierte.

Die Kanadier, Australier und Inder haben den schottischen Ausdruck, wahrscheinlich aufgrund der gemeinsamen Geschichte mit der britischen Krone, übernommen. 

In Deutschland sucht man auch die Nähe zum Scotch und verwendet ebenfalls „Whisky“.

Warum benutzen wir bei Whiskey Valhalla die Schreibweise mit e?

Es sei vorweggesagt, dass wir große Fans von schottischem Whisky sind, der in seiner Vielfalt und geschmacklichen Tiefe den anderen Whiskys oft überlegen ist. Trotzdem hat irischer und amerikanischer Whiskey einen besonderen Platz in unseren mit Alkohol getränkten Herzen. 

Wir hatten das Gefühl, dass wir mit der Schreibweise ohne e den amerikanischen und irischen Whiskey aktiv ausgeschlossen hätten. „Whisky“ ist für uns das Äquivalent zum generischen Maskulinum. So wie sich radikale Feministen von diesem bedroht und ausgegrenzt fühlen, so sehen wir den Ami und den Iren durch die Verwendung von „Whisky“ diskriminiert. Kleiner Scherz am Rande, aber im Prinzip ist es so.

Tolerante Grüße

Dan und Dennis

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