Highland Scotch Whisky

The Ardmore Legacy – Das Schottentutorial

November 2, 2020
Whiskey-Review: Ardmore Legacy

Oh welch köstlicher Endorphinschub! Endlich das neue, lang ersehnte Spiel gekauft, auf das man schon so sehnsüchtig gewartet oder um 70% reduziert im Steamshop als ultra Schnäppchen geschossen hat. Begierig taxiert man den Downloadladebalken, bis man ENDLICH in eine neue, unverbrauchte Welt eintauchen kann. Eine Welt voller immersiver Abenteuer, glaubwürdiger Charaktere, unvergesslicher Erfolgsmomente und cineastischer Inszenierungen. Doch bevor man mittels seines virtuellen Avatars, XxXSyrianRefuG69XxX, die programmierten Weiten erforschen kann, erwartet uns des Öfteren eine kurze Einführung der elementaren Mechaniken, in Form eines Tutorials.

In diesem geschützten und limitierten Rahmen werden wir, mal mehr mal weniger, Grüße gehen raus an die FromSoftware Entwickler, an die Hand genommen und Schritt für Schritt an unterschiedliche Fähigkeiten, Tastenbelegungen, Auswirkungen des Dialogsystems und viele weitere Basismechanismen herangeführt. Es ist wie das erste Mischbier, dass man heimlich als Jugendlicher auf dem verlassenen Sportplatz einer Grundschule trinkt und Erfahrungen sammelt, bis man als erfahrener Level 80 Kampftrinker ganze Bataillone Tequilapinnchen pur vernichtet.

In den meisten Tutorials wird uns zu diesem Zweck ein Mentor an die Seite gestellt, der Weisheit und Erfahrung verkörpert.

Geralt von Riva hat Vesemir, auf Lebertransplantationen Angewiesene Alkopops, Patienten mit Persönlichkeitsstörungen eine dysfunktionale Kindheit und schottische Whiskys den Ardmore Legacy. 

The Ardmore Legacy

Geruch: 

Der Ardmore hat einen angenehmen, frischen Geruch. Torfnoten verbinden sich mit salzigen Elementen, die von einem spritzigen Zitronenaroma und Weidegras abgerundet werde. Ein verregneter Tag am Nordseestrand lässt grüßen, herrlich!

Geschmack:

Gebirgslavinengleich, bei welcher erst leiser Schnee rieselt bis die Massen die Abhänge hinunterkrachen, beginnen die ersten Geschmackseindrücke des Ardmore Legacy mit einer sanften Milde, bis sich eine leichte Schärfe und intensivere Kompositionen dieses Whiskys abbilden, die nach Löwensenf oder Meerrettich schmecken. Je länger er im Mund verbleibt, desto erdiger, dezent rauchiger und minimal Süßer schmeckt er. 

Abgang:

Im Abgang behält der Ardmore Legacy seine Schärfe bei, zu welcher sich noch ein modriges, grabeserdenähnlicher, Geschmack gesellt. Yummi!

Fazit: 

Für seinen Preis ist der Ardmore Legacy ein wirklich guter und leckerer Whiskey und richtet sich, zumindest nach Dans und meiner Interpretation, an all diejenigen, die sich für den Geschmack von schottischen Whiskys interessieren und für wenig Geld, einen qualitativen Eindruck erhalten wollen. Er fungiert als Tutorial für den rauchigen, torfigen und zugleich spritzigen Geschmack, der so inhärent mit Scotch verbunden und in ihnen ausgedrückt wird. Verglichen mit den wahrhaftig charakteristischen Islays wirkt er hingegen kraftlos, einfältig und kastriert. Er ist somit das Base Game ohne DLCs, Dark Souls 3 ohne the Ringed City, ein Jack of all Trades.

Gut, lecker, aber da geht einfach mehr. Ne Menge mehr. Der Ardmore Legacy ist, trotz marketingtechnischer Framingarbeit, keine Legende, sondern höchstens ein Nachahmer der wahren OGs des schottischen Whisky Games. Als Rat von unserer Seite und auf die Gefahr hin uns zu wiederholen: Probiert den Ardmore Legacy wenn ihr überzeugte Bourbon oder Irish Whiskey Trinker seid und einen groben und recht unverfälschten Eindruck in die Welt der Scotchs haben wollt. Erwartet jedoch nicht mehr. Oder: Lasst euch ein paar Eier wachsen und ordert direkt nen Islay. Das Leben ist beschissen kurz.

Beste Grüße ihr Pisser,

Euer Dennis & Dan

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